Neues von Sterneköchen

Böse Kritik an Sterneköchen in meinem Blog? Nein, absolut nicht! Denn ich persönlich habe weder ein ausgeprägtes Neid-Gefühl, noch finde ich es erstrebenswert, in den Sterne-Koch-Himmel aufzusteigen.

Sterneköche gelten in unserem Land zur Zeit als D I E Spitzenstars in Sachen Gastronomie und Kulinarik, manchmal inzwischen sogar in Sachen Medien! Mediales Auftreten bedeutet aber auch zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an einer Person und in diesem Zusammenhang treten logischerweise Nachrichten in den Vordergrund, die den fachlichen Ruf eines solchen Küchenstars ganz schön ankratzen können.

Wer Koch wird, das ist wohl inzwischen bekannt sein, sollte diesen Job aus Überzeugung machen. Wer diesen Beruf nicht liebt und mehr Belastung als Spaß darin findet, der ist hier falsch. Die Arbeitszeiten, der immense Stress, dem Köche im Alltagsbetrieb ausgesetzt sind und von denen die ganzen TV-Auftritte der ersten Kulinarik-Garde Deutschlands nichts zeigen, sind immens belastend. Dieser Job bedeutet viel Schweiß und nicht nur wegen der Hitze in der Küche. Der Beruf ist knallhart und da gibt es wirklich nichts zu Beschönigen. Und dennoch bin ich einer jener Köche, die diesen Beruf und die gesamte Tätigkeit einfach lieben!

Als ich mir letztens die SPIEGEL-Doku über Koch-Azubis noch einmal online anschaute (KLICK Teil 1), amüsierte mich die Vorstellung der Neu-Azubis, mal eben so „Sternekoch“ oder „Fernseh-Koch“ werden zu können :mrgreen: !
Ja, das ist wirklich leicht 😛 . Man entschuldige meinen Sarkasmus…
Diese dreiteilige Reportage zeigt ausgezeichnet, wie es in den Küchen zugeht und wie schnell Illusionen, die vielleicht oder gerade auch durch die spaßigen Koch-Sendungen im TV vermittelt werden, zerplatzen.

Einige bekannte Köche aus Deutschland sind heute Show-Stars am Herd. Und wenn sie entdecken, wie sich jenseits des schweißtreibenden Stresses in der Küche Geld verdienen lässt, scheinen sie die mediale Präsenz zu intensivieren.

Eine Äußerung von Steffen Henssler an Silvester beim Radio-Sender EINSLIVE beispielsweise, hat mich aufhorchen lassen. Dort meinte er, angesprochen auf seine häufige mediale Präsenz sinngemäß, er wolle schließlich nicht ewig am Herd stehen.

Als gelernter Koch dachte ich gleich daran, dass Henssler eventuell keine große Lust mehr haben könnte, weiterhin am Herd zu stehen. Warum auch? Durch seine fast täglichen TV-Auftritte im ZDF bei den „Topfgeldjägern“ hat er sicher erkannt, dass sich noch anders und vor allem leichter, gutes Geld verdienen lässt. Und mal ehrlich: Der Gedanke ist doch absolut nachvollziehbar!

Aber…wer von meinen Lesern/innen denkt denn jetzt nicht gleich daran, dass ein Restaurant, dessen Inhaber als Küchenchef mehr Zeit im TV verbringt als in seinem eigenen Betrieb, wohl kaum für die Qualität des Restaurants stehen kann? Es ist sein Team, das seine Richtlinien befolgt und (hoffentlich auch bei seiner Abwesenheit) erfolgreich kocht.
Andererseits ist das Essen gehen in einem Sterne-Betrieb für mich persönlich nur dann richtig interessant, wenn ich beim Besuch auch die Gewissheit hätte, das der Chef an diesem Abend persönlich hinter dem Herd steht. Ich kenne einige meiner Kunden, die sichtlich enttäuscht waren, als sie hörten, der Sterne-Koch sei an  diesem Abend NICHT persönlich in der Küche anwesend. Die Sterne-Köche werden eben extrem mit ihrem Restaurant in Verbindung gebracht, für mich absolut logisch! Wer viel Geld für ein Essen bezahlt, will auch die beste Qualität und die ist für Viele nur durch die Persönlichkeit des Sterne-Chefs garantiert.

Manchmal führt mediale Präsenz aber auch zu Peinlichkeiten, nämlich dann, wenn ein gestandener  Küchenmeister aus der Sicht von Beobachtern (Zuschauern) ins Fettnäpfchen tritt. So erging es dem Sternekoch Vincent Klink gestern in der Fernseh-Sendung „Hart aber Fair“. Dort schaffte er es nicht, den Unterschied zwischen einem gebratenen Discounter-Schweinefilet und einem exklusiven Bio-Schweinefilet  heraus zu schmecken (KLICK). Natürlich bleibt das an dem Koch hängen. Ob es tatsächlich einen Geschmacksunterschied gab, lasse ich mal dahin gestellt 😉 .

Und dann D A S hier: Schuhbeck…McDonald’s??? Noch Fragen??? Ich kann ja eine ganze Menge an Arbeiten nachvollziehen, mit denen man Geld verdienen kann, aber ein Sterne-Koch und ein Fastfood-Restaurant??? Nicht nur ich, das haben zahlreiche Gespräche über das Thema gezeigt, wundere mich über diese Art der Kombination! Oft höre ich dazu, dass das Geld wohl der Grund für seine Werbetätigkeit gewesen sein könnte. Gut, Schuhbeck hat ein wirklich bewegendes Leben hinter sich, mit extremen sozialen Höhen und Tiefen. Geld für McDonald’s zu verdienen finde ich dann ja nicht schlimm, aber wer als Vertreter der hohen Kulinarik bekannt ist, die Wirkung von frischen Kräutern und Gewürzen betont, kann sich mit so etwas schnell unglaubwürdig machen. Und dass Fastfood nicht die Qualität von frisch zubereiteten Gerichten hat und eigentlich schon gar nicht die Qualität eines von Herrn Schuhbeck zubereiteten Gerichtes erreichen kann, sollte sich eigentlich herum gesprochen haben. Bei Zweifeln an dieser Feststellung einfach mal HIER KLICKEN 😉 .

Das sind die Momente, in denen ich immer froh bin, dass ich sage: „Jeder soll das essen, was sie/er mag!“ Manchmal fehlt schlicht die Zeit, sich etwas Frisches zuzubereiten, dann muss eben Convenience oder Fast-Food oder ein Tiefkühl-Gericht her, als wüssten wir das nicht alle. Von einem Sternekoch, so denke ich, dürfen wir aber zurecht etwas anderes erwarten können!

Zu diesem Blog-Artikel würde mich die Meinung meiner Leser/innen sehr interessieren. Das Kommentarfeld darf gerne genutzt werden.

Messer-Empfehlung für ambitionierte Köche

Wüsthof KonditormesserSie kennen das sicher auch: Jeder hat irgendwas im Haushalt, an dem er hängt. Sei es der Teddy oder die Puppe aus Kindertagen, die Tee- oder Kaffeetasse, die jeden Morgen zum Frühstück sauber sein muss oder aber ein Koch-Utensil, das vielleicht zur Ausstattung der ersten eigenen Küche gehörte. Viele haben seltsamerweise einen ganz besonderen Kochlöffel, mit dem große Erinnerungen verbunden sind und der gefälligst zum Stamm-Inventar der Küche zu gehören hat, egal, wie er heute aussieht 🙂 .

Bei mir ist es ein Messer. Die Kunden, für die ich bereits gekocht habe, kennen dieses ganz spezielles Schneidewerkzeug schon und ich bin oft danach gefragt worden. Das Ende des Griffs ist vor Jahren abgebrochen (siehe Bild oben), da die Klinge nicht bis zum Griffende durchgezogen ist. Somit war die dauerhafte Stabilität wohl nicht gewährleistet. Ein Kunde, von Beruf Zahnarzt, war vor Jahren so nett, mir den Griff rund zu schleifen.

Ich habe mich daran gewöhnt, auch mit dieser Form des Messers schneiden zu können und bitte die Kunden, sofern es sich um ein gemeinsames Kochen handelt, aus Sicherheitsgründen mit diesem Messer nicht zu schneiden, da die Nutzung schon einer gewissen Routine bedarf.

Für mich ist es ein ganz besonderes Werkzeug, mit dem ich Erinnerungen aus der Ausbildungszeit verbinde. Somit hat das Messer bereits ein stattliches Alter von etwa 25 Jahren. Na wenn das nicht für die Qualität spricht 😉 !

Gut, hin und wieder habe ich doch bemerkt, dass über mein Lieblingsmesser die Nase gerümpft wurde, was ich aber nicht besonders schlimm finde, da meine Messer für mich als Koch reine Werkzeuge sind und keine besonderen Schönheitsmerkmale aufweisen müssen 😉 .

Das Besondere an dem Messer ist, dass sich damit wirklich alles unkompliziert und komfortabel schneiden lässt. Natürlich ist es groß, wenn damit eine kleine Zwiebel geschnitten wird und mein Ausbilder wollte mir sogar zeitweise verbieten, kleine Lebensmittel mit diesem Messer zu schneiden…aber vergeblich :mrgreen: ! Zwar ist es eine Art „Säge“, diese hat aber nicht die, aus meiner Sicht so empfundenen, fiesen Zacken, die mehr reißen/sägen als schneiden, sondern eher eine sanft gewellte Schnittfläche.

Da ich oft gefragt wurde, wo man diese Schneide bekommen kann, habe ich mich jetzt im Internet schlau gemacht. Bei Amazon wird das Konditormesser der Firma Wüsthof angeboten. Für Privathaushalte ist der Preis für ein einzelnes Messer nicht gerade günstig, aber die Nutzerin/der Nutzer hat definitiv lange Freude an dem Küchen-Werkzeug.

Eine etwas günstigere Alternative bietet der Hersteller VICTORINOX aus der Schweiz mit seiner „Konditorsäge„, die ebenfalls bei Amazon erhältlich ist. Bei dieser Firma gibt es übrigens zur Zeit ein recht interessantes Angebot: Auf der VICTORINOX-Website erhalten Sie gegen einen minimalen Aufpreis eine individuelle Gravur (24 Zeichen) auf dem Messer. Als Geschenk ist das sicher eine klasse Sache 💡 . Dieses Messer hatte mein Ausbilder und auch er nutzte es sehr intensiv und war damit sehr zufrieden. Dass dieses Messer nach über 25 Jahren noch erhältlich ist, spricht wohl auch für die Qualität der Klinge.

Aber achten Sie bei beiden Messern auf Ihre Finder, denn die Klingen sind wirklich sehr scharf ❗ .